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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 60

1909 - Leipzig : Hirt
60 Iii. Preußen bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii. vollständige Trennung von Staat und Kirche durchführte, suchte er alle Parteien zu befriedigen. Die ersten Jahre seiner Regierung sind noch angefüllt mit Streitigkeiten gegen Holland, in denen es sich hauptsächlich um den Anteil handelte, den Belgien bei der Tilgung der Staatsschuld des früher vereinigten Königreichs zahlen sollte. Eine Einigung kam erst 1839 zustande, als Belgien eine jährliche Zahlung von 5 Million Gulden bis zur Tilgung der Schuld zu übernehmen versprach. Unter Leopolds Regierung erreichte das Land eine große Blüte. Die Einführung des französischen Münzfußes erleichterte den Handelsverkehr mit Frankreich. Bergbau, Ackerbau, Industrie, Handel und Schiffahrt nahmen einen großen Aufschwung. Das Land erhielt das dichteste Eisenbahnnetz von allen Ländern der Erde. Von Vorteil war dem Lande der Anschluß an den Deutschen Zollverein. Leopold I. genoß auch im Auslande großes Ansehen. Die Niederlande. Wilhelm I. regierte seit 1831 in den Niederlanden allein in patriarchalischer Weise. Dem Verlangen des Volkes nach einer mehr freiheitlichen Verfassung stand er unfreundlich gegenüber. Als die Kammer 1840 seine Zivilliste herabsetzte, dankte er ab und zog sich nach Berlin zurück, wo er 1843 starb. Sein Sohn Wilhelm Ii. regierte von 1840—1849. Italien. In dem Königreich Neapel, auf Sizilien und Sardinien hatte eine Volkspartei dem König eine freiheitliche Verfassung abgerungen. Der österreichische Staatskanzler Fürst Metternich fürchtete, daß die Bewegung auf die österreichischen Besitzungen in Oberitalien, die Lombardei und Venezien, übergreifen würde. Daher stellte ein österreichisches Heer die alten Zustände in Unteritalien und den beiden Inseln wieder her. Die österreichische Regierung in Oberitalien wurde dadurch nicht beliebter. Spanien und Portugal. Die freiheitliche Bewegung in Unteritalien war von Spanien ausgegangen. Dort hatten aufständische Truppen dem König eine Verfassung abgetrotzt. Mit Hilfe eines französischen Heeres wurden die Aufständischen zur Ruhe gebracht und die absolute Monarchie wiederhergestellt. Der König führte statt des bestehenden Thronfolgegesetzes das alte kastilische wieder ein. Nach diesem war weibliche Thronfolge zulässig. Als nun der König starb und nur eine Tochter Jsabella hinterließ, machte sein Bruder Don Carlos Ansprüche auf den Thron auf Grund des frühern Gesetzes. Das führte zu langwierigen Bürgerkriegen, die unter dem Namen Karlistenkriege bekannt sind. ^ Auch der reiche Kolonialbesitz in Amerika ging verloren. Da die Regierung dort fast nur Spanier als Beamte anstellte und diese das Volk zu ihrer eignen Bereicherung bedrückten, erhoben sich allenthalben

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 132

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
132 die Hohenstaufen den Ministerialen (Haus- und Hofbeamten) als Reichsbeamten. Auch von einer Reichs st euer konnte nicht die Rede sein. Die Krongter waren bis auf einen geringen Rest als Lehen ver-geben oder verschleudert; die Reichseinknfte bestanden fast nur aus den Ertrgen der Regalien.1) Der Trger der Krone war hauptschlich auf feine Haus macht angewiesen, die er schon besa, und die er zu vergrern suchte. Ii. Kirchliche Verhltnisse. 1. Das Papsttum. Die Kirche gelangte während der Herrschaft der Staufen zu ihrer grten Machtentfaltung. Infolge frommer Gaben und reicher Vermchtnisse gehrte ihr in Deutschland ein Drittel des gesamten Bodens; Bischfe und bte waren zu mchtigen Landesfrsten geworden. Die ppstliche Macht erhob sich der die weltliche, und unter Innozenz Iii. (11981216) erreichte sie auch in staatlicher Hinsicht ihren Hhepunkt, s Gleich Gregor Vif. suchte er die Freiheit und Unabhngigkeit der Kirche durchzufhren, die weltlichen Fürsten von ihr unabhngig zu machen, die Streitigkeiten der Völker zu schlichten und Knigen und Kaisern, die die gttlichen und weltlichen Gesetze bertreten hatten, zu gebieten, den Weg der Verirrung zu verlassen und sich seinen Anordnungen zu fgen. Der franzsische König Philipp U. mute seine verstoene Gemahlin wieder zu sich nehmen und der König Alfons Ii. von Spanien feine unrechtmig geschlossene Ehe auflsen. Den englischen König Johann ohne Land sprach er wegen seines grausamen Vorgehens gegen die Diener der Kirche des Thrones verlustig und verhngte der England das Interdikt. Die Erbin von Neapel und Sizilien, die Kaiserin Kon stanze, erkannte ihn als ihren Oberlehnsherrn an, und als solcher belehnte der Papst Innozenz Friedrich Ii. mit Unteritalien. Die Vereini-gnng Italiens mit Deutschland bekmpfte er mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln, der kaiserliche Statthalter in Rom mute ihm den Lehnseid schwren, und den Kirchenstaat suchte er vollstndig frei und unabhngig zu machen. Er gab die Anregung zum vierten Kreuzzuge. Die Zeit, in der die Kirche den Vorrang der alle weltlichen Reiche erstrebte und umfate, wird die Zeit der Hierarchie genannt. 2. Die Inquisition. Der Papst Gregor Ix. fhrte die Jn-qnifitionsgerichte ein, die die Aufgabe hatten, der Ketzerei, d. i. der Abweichung von der christlichen Lehre nachzuspren, die Irregeleiteten ') Die kaiserlichen Einknfte beliefen sich auf hchstens 50 000 Gulden. Z.

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 182

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
182 Neue Geschichte. man sie des geheimsten Grades würdig erachtete. Die Jesuiten schlichen sich mit beispielloser Frechheit und Beharrlichkeit in alle Länder und an allen Höfen ein, waren über 200 Jahre bei allen politischen Verhandlungen thätig, und im Besitz der Erziehung fast der ganzen katholischen Jugend, der sie sorgfältig den bittersten Haß gegen die Protestanten einpflanzten. Der Grundsatz des unbedingtesten Gehorsams gegen ihre Obern verbot ihnen schlechthin jedes Nachdenken über die Rechtmäßigkeit einer Handlung, die ihnen einmal befohlen war; und ihre Verschmitztheit hatte Spielraum genug, weil sie ungescheut zu dem Grundsatz sich bekannten, daß der Zweck jedes Mittel heilige. Unsäglich viel Unheil hat dieser Orden in allen Ländern angestellt, so daß er später selbst den Haß der ganzen katholischen Welt sich zuzog. Er wurde 1773 vom Papste aufgehoben, jedoch 1814 wieder erneuert, und ist noch das entschiedenste Rüstzeug der katholischen Kirche. 2. Spanien. § 73. Hier hatte der Papst in Philipp Ii., Karls V. Sohn, den treuesten Anhänger. Dieser mächtigste König seiner Zeit besaß außer Spanien auch die Niederlande, Mailand, Neapel, Sicilien, Sardinien und halb Amerika. Dabei fehlte es ihm nicht au talentvollen Staatsmännern und Heerführern; und aus Amerika floß Gold und Silber in Menge herbei. Aber seine 42jährige Regierung (1556 — 98) lieferte nur einen schauerlichen Beweis davon, wie sehr ein einziger Mann im Staude ist, das herrlichste Vaud zu ruiniren. Er hatte eine so finstere Gemüthsart daß man von ihm sagt, er habe nur ein einziges Mal in seinem Leben gelacht. Sein ungemessener Ehrgeiz und Eigensinn machte ihn taub auch gegen die Stimme der Klugheit; er verschwendete aus unnütze Unternehmungen so unermeßliche Summen, daß am Eude sogar Geistliche von Haus zu Haus für ihn Geld einsammeln mußten und'er eine ungeheure Staatsschuld hinterließ. Die Königin von England, Elisabeth, hatte ihm ihre Hand

4. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 282

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
2s2 Achter Zeitraum. rsos Um sich aber den Besitz von Mailand zu sichern, schloß Ludwig ein enges Freundschaftsbündniß mit Maximilian I., trat auch der "08 Ligue von Cambray bei, zur Demüthigung der übermüthi- gen Venetianer. Nachdem er aber die ihm von der Ligue zuge- standenen Orte erobert hatte, zog er mit seinen meisten Truppen von dannen, ohne seinen deutschen Bundesgenossen, der ebenfalls *509 herbei kam, zu berücksichtigen. Eigennutz, Veccath und Eifersucht der Verbündeten, von den Venetianern schlau benutzt, lösten jene Ligue nicht nur auf, sondern es ging auch eine neue, die heilige Ligue genannt, daraus hervor, in welcher Ludwigs Bundesge- Lsiz nossen zu Venedig standen und die Waffen wider ihn kehrten, den a. Die verlorene Schlacht bei Navarra entriß ihm alle maklandifche Iu,n Besitzungen, und da der Papst auch den König von England, 1513 Heinrich Viii., und die Schweizer zu einem Einbrüche in Frank- reich vermochte, zitterte Ludwig sogar für die eigenen Staaten. Die schimpfliche Niederlage der Seinen in dem Treffen bei G u i- dcni7. negate gegen die Engländer, gewöhnlich die Sporenschlacht ^9- genannt, vollendete das Mißliche feiner Lage. Durch Zugestand» lal3 nisse, jedem einzeln gemacht, rettete sich Ludwig dennoch, die Schweizer aber wurden durch das Versprechen von 400,000 Kro- nen, wovon man ihnen 20,000 abschlaglich zahlte, und durch Geiseln, die man aus dem Pöbel genommen und mit vornehmen Kleidern und Namen versehen hatte, zum Abzüge bewogen. Die auf die italienischen Eroberungen verwandten Kosten und die dabei aufgeopferten Menschen aber gingen ohne Gewinn verloren. Eine Vermählung des alternden Königs, nach dem Ableben seiner Gat- tin Anna, mit der jugendlichen Schwester Heinrichs Viii., *S14 Maria, befestigte zwar die Freundschaft zwischen beiden Staaten, ' doch die schon wankende Gesundheit Ludwigs Xii. unterlag nach einigen Monden gänzlich; er starb und der Ehrenname eures esis Vaters des Volks folgle ihm ins Grab. §. 54, England; Könige guö dem Hause Anjou oder Planta- ge u e t. Eduard I. trachtete das von seinem Vater Heinrich M. U07 schacht verwaltete Reich in seinem Innern zu ordnen. Räuber ,-5 33 und Wegelagerer gefährdeten die öffentliche Sicherheit, Falschmün- zer untergruben den öffentlichen Credit; gegen beide erließ und übte der neue König die strengsten Maaßregeln. Wales, bis jetzt noch unbezwungen, brachte er, nach einem neunjährigen Kampfe, unter seine Botmäßigkeit, übertrug es nachmals seinem Sohn'e Eduard als Lehen, und seit dieser Zeit, 1401, führten Englands Thronerben stets den Titel Prinz, von Wales.

5. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 286

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
286 Achter Settröitm. wandte sich der König Johann mit 48,000 Mann wider ihn, schloß ihn bei Poitiers ein, und verloren schien der heldenkühne Jüngling. Aber des Gegners Uebermuth und Ungestüm rettete und krönte ihn mit Ruhm und Ehren in dem Treffen bei dmia. P oitiers, wo er den König von Frankreich schlug und gefangen ®epf‘ nahm. Eine zweijährige Waffenruhe folgte hierauf; da aber der 1550 Prinzregent von Frankreich die überspannten Forderungen Englands nicht genehmigen wollte, brach Eduard Iii. nochmals in Frankreich *359 ein mit einem Heere von 100,000 Mann, verwüstete schonungs- los dessen nördlichen Theil, bis zur Unterzeichnung des, noch im- d«n 6. mer harten, Friedens von Bretigny, wo, außer der Oberhoheit über Guienne, die Landschaften Poitou, Saintonge, Agenois, Peri- **00 gord, Limousin, Quercy, Bigorre, Gaure, Angoumois, Rovergue, Ponthieu, Guines, Calais, Montreuil und andere Distrikte, mit völliger Souveränität, an England abgetreten, und bis zur gänz- lichen Vollziehung dieses Vertrages Geiseln gestellt werden mußten. Außerdem betrug das Lösegeld für Johann drei Millionen Gold- Ihaler, d. i. ungefähr 14 Millionen Pfund Sterling. Dagegen entsagte Eduard allen Ansprüchen auf die Normandie, auf Maine, *362 Touraine und Anjou. Das Herzogthum Guienne überließ er sei- nem ältesten Sohne als ein Lehen der englischen Krone, mit dem Titel eines P r i n z e n von Aquitanien, wofür dieser seinem Oberlehnsherrn jährlich 1 Unze Goldes zu zahlen hatte. Johann starb in England wahrend seiner Unterhandlungen um Ermaßi- *364 gung der unerschwinglichen Geldsumme; unter seinem Nachfol- ger, Karl V., aber erneuerte sich'der Krieg, da Guienne, wegen *36z übermäßigen Drucks seines Herzogs, dessen Schutz anrief und erhielt. Das bishevige Glück verließ jetzt die Engländer, da der schwarze Prinz, den eine schleichende Krankheit niederwarf, nicht mehr an ihrer Spitze stand, die Franzosen dagegen in dem tapfern du Gues- *3 75 clin einen rüstigen Führer und Vorkämpfer besaßen. Ein von Zeit zu Zeit verlängerter Waffenstillestand machte den Verwüstun- gen und dem Blutvergießen einstweilen ein Ende. Einen tiefen *376 Kummer erfuhr Eduard durch den frühzeitigen Tod feines Sohnes, des Prinzen von Wales. Von einem unruhigen, vielbewegten Leben neigte sich dieser Monarch in seinen letzten Jahren einer trä- gen Weichlichkeit zu. Nach dem Ableben seiner Gemahlin Phi- lippe beherrschte ihn die verschlagne Alix Pierce blindlings; doch bil- dete sich unter ihm das innere Staatswesen aus. Johann W icl es lehrte und lebte in dieser Zeit (ff 1364); der Haß wi- der die Franzosen, durch so viele Kriege stets neu angeregt, führte das Verbot herbei, sich der französischen Sprache vor Gericht und in den Verhandlungen des Parlaments zu bedienen, was seit den Zeiten Wilhelms des Eroberers noch immer üblich geblieben; gleich- wohl entwöhnte man sich derselben erst im Laufe des folgenden »37? Jahrhunderts. Im 65. Jahre seines Lebens und im 51. seiner

6. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 433

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
England. Haus Hannover. 433 Anson zu einer Reise um die Welt ausgerüstet, von welcher er im vierten Jahre zurückkehrte. Der Sohn Jacobs Iii., der r,<t junge Prätendent genannt, Karl Eduard, versuchte von Dunkirchen aus eine Landung in England; durch die heftigen i-nfu-i-. Stürme mißlang sie diesesmal, doch wiederholte und bewerkstelligte er sie im folgenden Jahre mit befferm Glücke in Schottland. ^' . 1500 Bergscholten schlossen sich sogleich an ihn an,,durch Zulauf vermehrte sich sein Heer, er besetzte Edinburgh und wäre dieser Prinz durch höhere Geistesgaben zu solchem Wagstück nur geeig- net gewesen, so möchte er den Thron seiner Vater wieder gewon- nen, vielleicht di? Macht der neuen hannövcischen Dynastie er- schüttert haben. Doch Leichtsinn und Vergnügungssucht beherrsch- ten auch ihn, er verlor eine kostbare Zeit in eiteln Zerstreuungen, mittlerweile eilte Georg Ii. aus Deutschland nach England zu- rück, schickte den Herzog von Cumberland mit 14,000 Mann ge- gen die Rebellen; bei Eullöden, unweit Jnverneß, kam es zu einem Haupttreffen, nach welchem ffch die Streiter des jungen in n. Prätendenten zerstreueten; er selbst irrte fünf Monden unter tau- ' sendfaltigen Mühseligkeiten und Gefahren in den Wildnlffcn 1740 Schottlands umher, denn ein Preis von 50,000 Pfund stand auf seinem Kopfe, und entwischte endlich auf einem französischen Kaperschiffe nach Bretagne. Der Aach ne r Friede stellte das !P- freundschaftliche Vernehmen Englands mir Frankreich und Spa- nien wieder yer; ersteres zog keinen Gewinn, denn die Kosten je- nes Krieges betrugen 40 Millionen Pfund Sterling und die Na- tionalschuld war um 31 Millionen gewachsen. Durch eine Parlamentsacte wurde der verbesserte gregoria- nische Kalender auch in England eingeführt. Grenzstreitig- i''-' keiten zwischen Canada und Acadien oder Neuschottland, veranlaßt durch einen schwankenden Ausdruck im 12. Artikel des Utrechier Friedens, erneuerten den Krieg zwischen England und Frankreich, 17:5 zu welchem bald der dritte schlesische oder siebenjährige Krieg kam (s. §. 00.), wo Georg Ii. den König von Preußen Fried- 17ifl ri ch Ii. durch Hülssgelder unterstützte. Georg starb vor Beendi- i7ou gung dieses Kriegs. Das Volk nannte ihn vorzugsweise den ehrlichen Mann. Er war der Stifter der Universität Göttin gen (Georgia Augusta) 1734. Sein Enkel Georg Iii. folgte ihm in der Negierung. Durch seinen 1 ?> > Günstling Graf Bute friedlich gestimmt eilte der neue König der Theilnahme an dem dritten schlesischen Kriege entledigt zu werden, der dem Staate jährlich gegen 10 Millionen Pf. Ster- ' ling kostete. Der, für England vorrheilhafte, Friede zu Ver- sailles brachte diesen Wunsch in Erfüllung (s. §. 60.). Wie- b'n derholte Entdeckungsreisen brittischer Seefahrer bereicherten das Ge- 8 > biet der Wissenschaften und vergrößerten Englands Macht. Un- sterblichen Ruhm erwarb sich James E00k, der aber bei seiner 28

7. Geschichte des Mittelalters - S. 129

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 21, 2. Kaimt der Große. 129 getrieben. Darnach versöhnte Alfred die noch immer grollenden Briten in Wales, welche es den Angelsachsen nicht vergessen konnten, daß sie Eindringlinge waren und oft den Dänen Beistand geleistet hatten. Alfred starb 904 nach einer segensreichen 29jährigen Regierung und führt mit Recht den Beinamen des Großen. 2. Kanut der Große in England 1017 —1035. Anfangs verstanden es Alfreds Nachfolger, das Land gegen die fortdauernden Angriffe der Dänen zu schützen. Allein gegen Ende des 10. Jahrhunderts gelangen denselben neue Landungen in England , und der König mußte ihnen den Frieden mit 10 000 Pfund Silber abkaufen; später wiederholte sich dies, und die Angelsachsen zahlten das zweitemal 16 000, das drittemal 24 000 Pfund. König Ethelred hoffte jetzt, eine Heirat mit einer normannischen (dänischen) Prinzessin werde ihm vielleicht mehr Ruhe vor den unlieben Gästen verschaffen, allein er irrte. Es verbreitete sich im Gegenteil nach feiner Vermählung das Gerücht, die Dänen beabsichtigten, den König und den Adel zu erschlagen, um die Herrschaft in England zu erreichen. Da befahl Ethelred, alle in feinen Staaten befindlichen Dänen am 13. November 1002 zu ermorden. Dieses geschah. Aber die blutige That, der Dänenmord genannt, veranlaßte nun den Dänenkönig ©wen, mit großen Scharen zu landen und England furchtbar zu züchtigen, bis man ihm 30 000 Pfund Silber als Friedenspfand bewilligte. Dadurch kam England in eine überaus traurige Lage; die Armut stieg, die Verbrechen wuchsen, und der König fand keine Abhilfe, die Last des Dänengeldes zu erleichtern. Das Maß des Leidenskelches zu füllen, erschien Swen 1013 abermals und verjagte den König, welcher sich zu seinem Schwiegervater in die Normandie begeben mußte. Swen starb 1014. Aber kaum war Ethelred zurückgekehrt, so erschien Swens Sohn, Kanut der Große, und bekam durch Verrat das englische Heer in seine Gewalt. Ganz Nordengland wurde unterworfen; doch London widerstand 5 Belagerungen, und 5 Feldschlachten konnten keine Entscheidung bringen. Nach Ethelreds Tod bestieg sein heldenmütiger Sohn Edmund Jronside (Eisenseite) den Thron. Er wollte dem Kriege rasch ein Ende machen und forderte feinen Gegner Kanut den Großen zu einem entscheidenden Zweikampfe heraus. Allein dieser machte dem König den Vorschlag, England, aus das sie beide als Erben ihrer Väter Ansprüche machten, zu teilen. Dieser Vorschlag wurde angenommen; Casfians Weltgeschichte. Ii. 5. Aufl. v. Ph. Beck. 9

8. Gegenreformation und 30jähriger Krieg - S. 11

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2. Der ctbfall der Niederlande 1 ] an dem gleichen Orte habt vornehmen lassen. ... Ich kann daraus nur erwidern, daß ich diese Pflicht der Gerechtigkeit durchaus so, wie es sich ge- hört, erfüllt und Eure Erwägung sehr richtig finde,... so sehr ich gewünscht hätte, daß diese Dinge zu einem anderen Ende hätten kommen können, und daß jeder sich hätte entschuldigen und rechtfertigen können, wie es sich für ihn gehörte, und wiewohl ich nicht habe unterlassen können, sehr zu bedauern, daß das, was mit den genannten Grafen Egmont und Horn geschehen ist, geschehen mußte, und daß es sich zu meiner Zeit zugetragen hat. Über niemand darf sich dem, wozu er verpflichtet ist, entziehen wollen. Und ich habe gern gehört, daß sie, wie Ihr schreibt, so gut und katholisch gestorben sind___ c) Lardinal v. Granveüa an den König. 13. Hov. 1579.1 ... Jedoch könnte man auf den besagten Prinzen (von (Dranien) einen preis von 30—40000 escudos setzen, für den, der ihn umbrächte oder lebendig überlieferte, wie alle Potentaten in Italien tun; dann würde er schon aus Furcht davor, kleinmütig wie er ist, bald von selbst sterben, oder irgend ein verzweifelter würde, um den preis zu gewinnen, wenn man das in Italien und Frankreich bekannt macht, die Tat vollbringen_______________ d) Der König an den Prinzen von Parma. 30. Nov. 1579? ... (Es scheint mir, daß man den Krieg mit allen erdenklichen Mitteln gegen ihn führen muß. ... Und deshalb habe ich gedacht,... daß es nicht übel wäre, nach dem vorbilde der Reichsacht ein Edikt gegen ihn von mir aus zu erlassen, das sich auf die Übel und Schäden gründet, die er verursacht hat— Und zum Schluß nach dem vorbilde der besagten Hcht seine Person und die ihm gehörigen Güter jedem beliebigen preisgeben, ungestraft seine Person zu verletzen und die Güter, die ihm noch gehören, in Besitz zu nehmen... .3 3. Die Bartholomäusnacht (23.-24. Huguft) 1572. a) Bericht des päpstlichen Nuntius in Paris Salviati an den Kardinal v. domo in Rom. 24. August 1572/ Nachdem am 22. (Ruguft) auf den Hömiral (dolignt)) ein Schuß abgegeben worden war, der ihn an der rechten Hand und dem linken 5lrm nicht ungefährlich verletzte, habe ich Ihnen Nachricht gegeben, indem ich an demselben Abend den Brief zur Post gab...; aber in dieser Nacht sind zwei Stunden nach Mitternacht auf Befehl des Königs alle Hugenotten in Stücke gehauen worden________ Wenn der Schuß den Rdmiral sofort getötet hätte, kann ich mich nicht entschließen zu glauben, daß so viel auf einmal vollbracht worden wäre—5 1 Correspondance du Cardinal de Granveile Vll 496 = Collection de chro-niques Beiges inedites 19, 7, Bruxelles 1889. 2 Ebenda 503—506. 3 Die flchtserhärung erfolgte am 15. März 1580; daraus sagten sich die in der Utrechter Union verbundenen „Staaten“ am 22. Iuli 1581 förmlich von Spanien los. 4 Italienischer Text bei Augustin Theiner, Annales ecclesiastici 1 (Rom 1856) 328f. vgl. Hi. philippson, Die Römische Kurie und t>iebartholomäusnacht,Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft Vii (1892) 108—137. 5 3n einem Schrei- den vom 2. September (a. a. (D. 331) erläutert das Saluiati mit folgenden Worten: ,,Da der Schuß (auf Anstiften der Königin)... mit Wissen des Herzogs von Hnjou, aber nicht des Königs erfolgt war, und da die Regentin sah, daß 2*

9. Geschichte der Neuzeit - S. 48

1887 - Wiesbaden : Kunze
48 Erste Periode der Neuzeit. tert nämlich, daß, wenn ein Bischof oder Prälat zur protestantischen Kirche überginge, seine Pfründe ihm nicht bleiben, sondern wieder mit einem Katholiken besetzt werden sollte. Obgleich die Protestanten heftig widersprachen, wurde diese Frage doch in katholischem Sinne entschieden. 12. Karls Y. Abdankung und Tod. Nach einer langjährigen Regierung sah sich Kaiser Karl in allen seinen Hoffnungen bitter getäuscht; alle seine Pläne waren gescheitert. Weder die Erhebung der Kaisermacht zu altem Glanze, noch die Beschränkung der päpstlichen Gewalt, noch die Demütigung Franz I. von Frankreich oder des türkischen Sultans, noch die Erwählung seines Sohnes Philipp zum römischen Kaiser, noch die Wiedervereinigung der getrennten Religionsparteien war ihm gelungen. Er hatte viel unternommen in seinem thatenreichen Leben, war während seiner Regierung neunmal in Deutschland, sechsmal in Spanien, siebenmal in Italien, zehnmal in Flandern, viermal in Frankreich, zweimal in England, zweimal in Afrika gewesen und hatte viermal die Nordsee, achtmal das Mittelmeer durchschifft. Obschon er in den Besitz bedeutender Gold- und Silbergruben jenseits des Oceans kam, so befand er sich doch fortwährend in Geldverlegenheit?) Seine Niederlage in dem Augsburger Religionsfrieden, fein vorgerücktes Alter, seine zunehmenden körperlichen Leiden und die Reue über seine Sünden veranlaßten ihn, einen längst gehegten Plan zur Ausführung zu bringen und sich von der Welt zurückzuziehen. Nachdem er seinem Sohne Philipp das Königreich Mailand und Neapel abgetreten hatte, berief er 1555 die niederländischen Stände nach Brüssel, schilderte ihnen in einer würdigen Rede, was er während feiner langen Regierung gethan und erstrebt, und übertrug feinem Sohne die Krone der Niederlande mit Burgund. Feierlich ermahnte er denselben, seinem Volke ein weiser und gerechter Herrscher zu fein, und nahm ihm vor den Ständen das Versprechen ab, in fernen *) Karl hatte von dem reichen Anton Fugger in Augsburg einmal 800 000 Goldgulden erhalten. Als er den reichen Banquier besuchte, nährte dieser das Kaminfeuer mit Zimt und warf die kaiserliche Verschreibung hmein. Für diese großmütige Verschwendung erhielt Artton Fugger die Grasenwürde uni) die ausgedehntesten Privilegien des Seehandels, der Bergwerke, Münzen u. s. w. A. Fugger und Bartholomäus Welser liehen 1531 dem Kaiser zwölf Tonnen Gold.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 121

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Karl Vii von Frankreich. Die Magna Charta. Vii li—23. 121 nahmen ihnen in siegreichem Ausfall die erbeuteten Fahnen wieder ab, und das Landvolk jagte die „armen Gecken" (Armagnacs) mit blutigen Köpfen heim. 2. Die Magna Charta und die beiden Rosen. 1. In ihrem neuen Land an der untern Seine eigneten sich die Normannen das Christentum und die französische Sprache und damit eine feinere Gesittung an. Ihr riesenstarker Herzog Wilhelm führte seine Ritter gegen die Angelsachsen über das Ärmelmeer. Seine Flotte führte die Fahne der Päpste, deren Kampf mit den deutschen Königen eben damals begann. Der schöne Sachsenkönig Harald fiel in der Schlacht bei Hastings. Wilhelm war der Herr Englands, um 1066 das seine Vorfahren als Seeräuber mit Alfred dem Großen gerungen hatten. Die größten Güter, die höchsten Ämter verlieh Wilhelm seinen Getreuen und bedrückte die Eingeborenen durch grausame Gesetze; die Eroberer reizten die Angelsachsen durch Beraubung und Mißhandlung. „Ich will ein Engländer sein, wenn ich das tue!" schwur der Normann verächtlich. Dennoch verschmolzen Angelsachsen und Normannen langsam zu einem Volke. Ihr erster gemeinsamer Schritt begründete die englische Verfassung. 2. Während der Kämpfe mit den Franzosen hatte König Johann, der wetterwendische Bruder des Königs Richard Löwenherz, sein Land vom Papste zu Lehen genommen; davon erhielt er den Beinamen „ohne Land". Nun zwangen ihn die normannischen und angelsächsischen Großen, diemagnacharta(Greatcharter) 1215 zu unterzeichnen, eine Urkunde, die dem englischen Bürger Sicherheit der Person (vor willkürlicher Verhaftung) und des Eigentums verbürgte. Diese Verfassung bedeutete den Anfang der bürgerlichen Freiheit und des politischen Lebens in England und dann in Europa. * *Die englischen Könige sahen sich bald genötigt, bei wichtigen Fragen den Rat des Adels und der Höhern Geistlichkeit sowie der Vertreter der Städte und der Grafschaften einzuholen. Dafür halfen die Stände (das Parlament) Irland, dann Wales unterwerfen. 3. Im Krieg mit Frankreich entfaltete England seine Kräfte. Seine Ritter und Krieger bereicherten sich; in seinen Städten, die sich mit stattlichen Kirchen und Rathäusern füllten, blühte die Tuchweberei.
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